Ein fataler Irrtum

Produkte ohne Palmöl

Ein fataler Irrtum

Foto: Fotolia / Ben Diaz (No. 5987)

sup.- Auf Lebensmitteln finden sich in zunehmender Zahl Aufschriften von „Laktose-frei“ über Testate zu fairem Handel bis hin zu Informationen über verschiedene Umweltstandards. Auf einer Vielzahl von Produkten steht inzwischen auch der Hinweis „Ohne Palmöl“. Was sich wie eine Qualitätsaussage liest, verleitet den Verbraucher zu falschen Überlegungen, ist also im wörtlichen Sinne irreführend.

Was soll schlimm an Palmöl sein, wenn mit „frei von …“ geworben wird? Manche Verbraucher könnten schlussfolgern, Palmöl sei schlecht für ihre Gesundheit. So ist gelegentlich das Gerücht zu lesen, Palmöl könne wegen einer das Cholesterin steigernden Wirkung zu Herzproblemen führen. Wissenschaftliche Studien enttarnen das als ideologische Behauptung. Eine Studie der School of Medical Science and Technology des Indian Institute of Technology kommt zu dem Schluss: „Ein beträchtlicher und wachsender Umfang an wissenschaftlichen Erkenntnissen zeigt, dass die Wirkung von Palmöl auf Blutcholesterin im Vergleich zu anderen Fetten und Ölen relativ neutral ist“. Und eine Studie des World Journal of Cardiology stellt fest, dass Palmöl im Rahmen einer gesunden Ernährung nicht zu einer Erhöhung kardiovaskulärer Risiken führt. Unter gesundheitlichen Aspekten ist dieser Nahrungsbestandteil also problemfrei.

Das zweite Vorurteil gegen Palmöl betrifft die Umwelt. Die Plantagen sollen in den Anbauländern wie Indonesien zur Entwaldung maßgeblich beitragen. Auch diese Behauptung ist irreführend. Der Ertrag pro Anbaufläche ist ein zuverlässiges Maß für die Effizienz einer Pflanze. Und dabei ist Palmöl allen Alternativen wie Kokosnuss, Raps, Erdnüssen, Sonnenblumen und Soja weit überlegen. Palmöl liefert auf einer identischen Fläche bis zu achtmal mehr Ertrag als vergleichbare Ölpflanzen. Und nicht nur bei der geringen Anbaufläche ist Palmöl vorbildlich. Sojaöl braucht im Vergleich zu Palmöl pro Tonne sechsmal mehr Energie, siebenmal mehr Stickstoff und 14-mal mehr Pestizide. Das unterstreichen auch Organisationen wie Greenpeace oder WWF. „Würde man Palmöl durch einen Mix aus Raps-, Sonnenblumen-, Kokos- und Sojaöl ersetzen, so würde Deutschland das Fünffache an Fläche benötigen“, heißt es in der Analyse „Berechnungen zur einer palmölfreieren Welt“ des WWF Deutschland. Die Fakten zeigen, dass es sinnvoller wäre, auf eine Packung zu schreiben: Mit gesundheitlich unbedenklichem und ökologisch effizient produziertem Palmöl.

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