Ergebnisse der CleanEnergy Project Umfrage zum Thema Energiemanagement

Effizientere Energienutzung durch intelligente Steuerung

Ergebnisse der CleanEnergy Project Umfrage zum Thema Energiemanagement

München, 06. Februar 2013 – Das CleanEnergy Project, eines der größten Branchennetzwerke für Erneuerbare Energien, Cleantech und Nachhaltigkeit mit rund 50.000 Mitgliedern veröffentlicht zusammen mit der IEEE Standards Association die Ergebnisse seiner Umfrage zum Thema Energiemanagement. Anlass zu der Umfrage waren unter anderem die Stromausfälle in München Ende des letzten Jahres und die Frage, ob wir mit solchen Blackouts auch in Zentraleuropa in Zukunft häufiger rechnen müssen. Wird unser Stromnetz zunehmend instabil? Gibt es Lösungsansätze? Was sind mögliche Hindernisse bei der Umsetzung? 96 Prozent der über 800 Umfrageteilnehmer sehen eine Notwendigkeit für Energiemanagement-Systeme, die die Nachfrage und das Angebot von Energie intelligenter steuern und so die vorhandene Energiekapazität besser nutzen. Hindernisse bei der Umsetzung solcher Lösungen sehen die Befragten vor allem in fehlenden politischen Maßnahmen, mangelnder Förderung und finanzieller Anreize sowie fehlender grenzübergreifender Industriestandards.

Die Umfrage wurde vom 04. Dezember 2012 bis 11. Januar 2013 durchgeführt. 805 Mitglieder des CleanEnergy Project beteiligten sich trotz der Winterferien an der Befragung, deren Fokus weniger auf dem Einsatz neuer oder zusätzlicher Energiequellen, sondern vielmehr auf der intelligenteren und effizienteren Nutzung und Verteilung der heute erzeugten Energie lag.

„Die Energieversorgung und auch die Energiepreise sind stets von Energieangebot und -nachfrage abhängig. Probleme mit der Versorgung gibt es vor allem in den Spitzenbedarfszeiten“, so Sam Sciacca, IEEE Standards Association. „Eine intelligente Steuerung, die Angebot und Nachfrage zeitlich geschickt ausgleicht, wird daher aktuell in vielen Ländern unter Schlagworten wie Demand Response, Demand Management oder Demand Site Management als Lösungsansatz diskutiert.“

59 Prozent der Befragten hatten diese Begriffe schon einmal gehört oder gelesen, vor allem im Zusammenhang mit dem Thema Energieverschiebung/Energielastenausgleich sowie der Zusammenarbeit von Energiedienstleistern, Industrie und Endverbrauchern. 41 Prozent der Umfrageteilnehmer waren die Fachbegriffe unbekannt. Eine Notwendigkeit für Energiemanagement-Systeme sehen allerdings fast alle Befragten (96 Prozent). Als wichtigste Gründe für den Einsatz solcher Systeme wurden die effizientere Nutzung von Energie- und Speicherkapazitäten genannt, gefolgt von der Sicherung einer zuverlässigen Energieversorgung und der effizienteren Einbindung Erneuerbarer Energien anstelle umweltbelastender Energieressourcen wie Erdöl, Kohle oder Systeme wie Gasturbinen.

Als Hindernisse bei der Umsetzung eines solchen Energiemanagements sahen 30 Prozent der Befragten mangelnden politischen Willen sowie fehlende staatliche Förderprogramme. Jeweils 18 Prozent nannten das Fehlen grenzübergreifender Industriestandards sowie von Anreizen für Verbraucher, gefolgt von einer fehlenden Einbindung der Erneuerbaren Energien in den Regelleistungsmarkt (Energiemarkt für Regelleistung), genannt von 16 Prozent.

Bei der Frage „Denken Sie, dass Industrieunternehmen bereit sind, auf einen flexibleren Energieverbrauch umzusteigen?“ waren die Teilnehmer geteilter Meinung. 42 Prozent halten dies für unwahrscheinlich, da sie befürchten, Aufwand und Kosten für Prozessänderungen könnten die Industrie von einem Umstieg abhalten. 58 Prozent hingegen denken, Industrieunternehmen seien zu einer Umstellung bereit, sofern es dafür einen wirtschaftlichen Anreiz gibt. Auch die Bereitschaft von Privathaushalten, auf einen flexibleren Energieverbrauch umzusteigen, halten 76 Prozent für wahrscheinlich, wenn dies mit wirtschaftlichen Vorteilen verbunden wäre. Bei den Privatverbrauchern könnten aber auch Umweltaspekte einen Anstoß geben, vermuten die Studienteilnehmer.

93 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass ein bewusster und auf mehr Effizienz ausgerichteter Umgang mit Energie zur Lösung von Versorgungsproblemen beitragen kann. Allerdings sehen sie fehlendes Know-How sowie fehlendes Vertrauen, dass Einsparungen eingehalten werden als mögliche Barrieren für einen Fortschritt in diese Richtung.

„Mit der Energiewende wird das deutsche Stromsystem von einer kontinuierlichen, zentralen Energieerzeugung auf eine fluktuierende, dezentrale Einspeisung durch Erneuerbare Energien umgestellt“, erklärt Thomas Schulz, Vorstand der entelios AG. „So ein drastischer Umbau kann nur durch intelligente Netze und der Mithilfe der Stromkunden gestemmt werden. Die Industrie kann mit ihrer Flexibilität bei elektrischen Verbrauchern und Erzeugern das System signifikant unterstützen.“

Die gesamte Dokumentation der Umfrageergebnisse steht zum Download und zur redaktionellen Verwendung zur Verfügung http://www.cleanenergy-project.de/energieeffizienz/item/5495-stromverbrauch-effizient-steuern. Im gleichen Beitrag finden Sie auch den Link zu einem Experteninterview mit Sam Sciacca, Spezialist für die internationale Entwicklung in den Bereichen intelligente Energieversorgung und Smart Grid von der IEEE Standards Association zu diesem Thema sowie ein weiteres Interview speziell zum Thema Demand Response mit Thomas Schulz von der entelios AG.

Über die IEEE Standards Association
Die IEEE Standards Association (IEEE-SA) gehört zu IEEE und ist eine weltweit anerkannte Organisation zur Etablierung von Standards. IEEE-SA entwickelt und verabschiedete Standards im Rahmen eines offenen, gemeinschaftlichen Prozesses unter aktiver Beteiligung der Industrie und unter Berücksichtigung zahlreicher Interessengruppen. IEEE Standards legen Spezifikationen und standardisierte Verfahren auf Basis aktueller wissenschaftlicher und technologischer Erkenntnisse fest. Das Portfolio von IEEE-SA umfasst über 900 angewandte Standards; mehr als 500 weitere befinden sich im Entwicklungsprozess. Weitere Informationen: http://standards.ieee.org/.

Das CleanEnergy Project ist ein Netzwerk für die Bereiche Erneuerbare Energien, Cleantech und Nachhaltigkeit und eines der größten Kommunikationsmedien im deutschsprachigen Raum. Über Online- und Printmedien informiert das CleanEnergy Project hunderttausende von Lesern über Trends, Ereignisse und Entwicklungen, die das Berufs- und Privatleben zunehmend beeinflussen werden. Die Mitgliederanzahl von CleanEnergy Project in sozialen Medien erreichte 2012 rund 50.000 Personen. Das Projekt wird von GlobalCom PR Network, einer internationalen Public Relations Agentur, getragen. Weitere Informationen: www.cleanenergy-project.de | www.gcpr.de

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