Gefahr bei Fett-Abscheideranlagen?

GET rät: So verhindern Sie Explosionen

Gefahr bei Fett-Abscheideranlagen?

Fett-Abscheideranlage im Keller unter einer Küche. Fotovermerk: GET/WET-MAGUS

Nicht alle Explosionen werden bewusst herbeigeführt. Manchmal geschehen Explosionen unfreiwillig dort, wo man sie zunächst nicht vermutet: Zum Beispiel in Abscheideranlagen für Fette.

Fettabscheider findet man unter anderem in Restaurants, Hotels, lebensmittelverarbeitenden Unternehmen oder Imbissen. Die deutschen Gesetze schreiben vor, dass Betriebe, die gewerblich Speisen ausgeben, einen Fettabscheider nutzen müssen. Das Spül- bzw. Schmutzwasser muss vor der Entsorgung des Abwassers durch die Kanalisation von Fetten und Ölen getrennt werden.

Wenn Mikroorganismen Fett zersetzen

Wer damit nachlässig umgeht, produziert Gestank und Gase. Deshalb stinkt es ja auch in so manchen Altstadtgassen. Der Gestank, den wir meinen, kommt aus Fett-Abscheideranlagen und der Kanalisation. Ursache sind meist abgelagerte Fette, die sich zersetzen. Der Gestank ist jedoch nicht das alleinige Problem, es kann auch ein explosives Gasgemisch entstehen.

Wenn sich in einer Fett-Abscheideranlage abgeschiedene organische Fette mit weiteren organischen Stoffen aus Speiseresten ansammeln, dann fühlen sich hier auch Bakterien und andere Mikroorganismen wohl. Diese beginnen, das Gemisch zu verstoffwechseln. Dabei entstehen Gase, darunter auch brennbares Methangas. Je nachdem wie intensiv diese Vorgänge und Gärprozesse sind, entsteht mehr oder weniger Gas. Im ungünstigen Fall, wenn z. B. der Abscheider lange nicht entleert wird oder die Belüftung unzureichend ist, kann die produzierte Gasmenge so groß werden, dass eine explosionsfähige Atmosphäre entsteht.

Gefahr erkannt – Gefahr gebannt

Die unkontrollierte Bildung von explosionsfähigem Gas lässt sich jedoch vermeiden: Durch regelmäßige Kontrolle, Wartung und die mindestens monatliche – besser vierzehntägige – Entleerung der Fett-Abscheideranlage. Zudem sollten die Vorgaben zur Belüftungs- und Entlüftungsleitung nach DIN 4040-100 strikt eingehalten werden.
Außerdem gelten hierzulande für Fett-Abscheideranlagen weitere Vorschriften: Die Betriebssicherheitsverordnung, die Explosionsschutzverordnung, die Gefahrstoffverordnung sowie berufsgenossenschaftliche Vorschriften und einige weitere. Die Betreiber sollten ein Explosionsschutzdokument erstellen. Sie sollten zudem die Personen, die zuständig sind für den Umgang mit dem Abscheider, schulen und auf die möglichen Gefahren hinweisen.

Normenvorschriften und Betreiberverantwortung

Normen sind sehr in Bewegung. Bei den letzten Verhandlungen zur Norm DIN 4040 gab es viel Diskussion bezüglich Sicherheit von elektrischen Bauteilen in Fett-Abscheideranlagen. Die Mehrheit der Fachkreise wollte einen neuen Mindeststandard im Bereich Explosionsschutz festsetzen, um eine mögliche Gefährdung weitestgehend auszuschließen. Alle neuen Anlagen in Deutschland hätten damit bezüglich ihrer elektrischen Einbauteile die gleiche Explosionsschutzklasse gehabt. Sie konnten sich jedoch nicht durchsetzen. In dem neuen Normentwurf wird nur noch auf die einschlägigen Regelwerke im Bereich Explosionsschutz verwiesen.

Damit haben die Betreiber nun den schwarzen Peter, für sie wird es nun etwas kompliziert. Betreiber von Fett-Abscheideranlagen sind selbst verantwortlich. Sie müssen sich nun selbst um den Explosionsschutz und die Einhaltung aller einschlägigen Regelwerke kümmern. Sie müssen bereits bei Planung und Einbau der Fett-Abscheideranlage den Explosionsschutz berücksichtigen. Selbst dann, wenn sie die spätere Betriebsweise und die dort verarbeiteten Stoffe zum Zeitpunkt der Planung noch nicht genau kennen.

Die GET rät: Verwenden Sie Anlagen mit dem Gütezeichen RAL-GZ 693

Wer sich eine neue Fett-Abscheideranlage anschaffen will, kann sich bei der GET (Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik e.V.) und ihren Mitgliedsunternehmen in Sachen Anlagen-Auswahl und Explosionsschutz beraten lassen. Die Fachkundigen der Überwachungsgemeinschaft Entwässerungstechnik in der GET, die gemäß RAL-GZ 968 zertifiziert sind, kennen sich in dieser Thematik sehr gut aus. Sie wissen, was man für einen sicheren Betrieb einer Abscheideranlage berücksichtigen muss. Außerdem sind bei Herstellern, die GET-Mitglied sind (mit RAL-GZ 693), in der Regel die elektrischen Einbauteile in der höchsten Schutzkategorie gemäß ATEX Richtlinie ausgeführt. Es lohnt sich also, auf das RAL Gütezeichen zu achten. So sind Betreiber immer auf der sicheren Seite.

Weitere Informationen zu GET und zur Entwässerungstechnik finden Sie im Internet unter www.get-guete.de.

Die Gütegemeinschaft Entwässerungstechnik e.V. (GET) ist eine RAL-Gütegemeinschaft. GET engagiert sich für Qualität, Sicherheit, Umweltverträglichkeit von Produkten der Entwässerungstechnik. GET-Mitglieder sind führende Hersteller und Experten der Entwässerungstechnik, Fachverbände, Prüfinstitute und weitere, anerkannte Fachleute. GET vergibt die RAL Gütezeichen RAL-GZ 692 \“Kanalguss\“, RAL-GZ 693 \“Abscheideranlagen\“ und RAL-GZ 694 \“Gebäudeentwässerung\“. RAL Gütezeichen helfen, richtige Kaufentscheidungen zu treffen. Trägt ein Produkt im Bereich Kanalguss das Gütezeichen RAL-GZ 692, bei Abscheideranlagen das RAL-GZ 693 und im Bereich der Gebäudeentwässerung das RAL-GZ 694, so weist es damit eine besondere, geprüfte und nachvollziehbare Qualität, Langlebigkeit und ein hohes Sicherheitsniveau nach.

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