Plausibilitätsfragen können problemlos geklärt werden

Versorgungsunternehmen Gelsenwasser dokumentiert Zählerstände automatisch

Plausibilitätsfragen können problemlos geklärt werden

Der Mitarbeiter schiebt zur Erfassung der Zählerstände eine Wasserzähler in die Erfassungsbox.

60.000 Wasserzähler pro Jahr baut das Versorgungsunternehmen Gelsenwasser AG bei seinen Kunden aus. Für die Dokumentation der finalen Zählerstände hat Auto-ID-Spezialist AISCI Ident eine spezielle Lesebox entwickelt. Damit werden im Zentrallager einfach und sicher Barcodes und Fotos der Zähler erfasst und gespeichert. Plausibilitätsfragen bei widersprüchlichen Ablese-Ergebnissen können so schnell und eindeutig geklärt werden.

Der organisatorische Aufwand ist gewaltig: Pro Jahr muss der Gelsenkirchener Wasserversorger Gelsenwasser 60.000 Zähler seiner Kunden vor Ort ausbauen. Denn der Gesetzgeber verlangt, die Versorgungsmessgeräte alle sechs Jahre auszutauschen. Im Zentrallager werden die finalen Zählerstände der ausgebauten Wasserzähler erfasst und dokumentiert. War ein Zählerstand dabei zu hoch oder zu niedrig im Verhältnis zu vorherigen Ablese-Ergebnissen, gestaltete sich die Fehlersuche für den Verwaltungsmitarbeiter bisher äußerst schwierig. Durch die Wiederaufbereitung für die spätere Verwendung an anderen Messstellen ist der Zählerstand später oftmals nicht mehr überprüfbar. Genau für diese Problemstellung suchte Gelsenwasser nach einer technischen Lösung.

Autarke Lösung für maximale Flexibilität
AISCI konzipierte hierfür eine Erfassungsstation, welche die Daten der Wasserzähler eindeutig und nachprüfbar erfasst und speichert. „Mit der Erfassungsstation sind wir jetzt in der Lage, solche Unplausibilitäten schnell und unkompliziert aufzuklären“, erklärt Frank Stefanski, Projektleiter und zuständig für den Bereich Zählerwesen bei Gelsenwasser. „Sobald die Zähler beim Kunden ausgebaut und bei uns im Lager angeliefert sind, erfassen wir die Zählernummer als Barcode und dokumentieren an der Lesestation den aktuellen Zählerstand.“ Dieser wird dann inklusive Beweis-Foto sofort an das SAP-System weitergeleitet – so kann der Mitarbeiter in der Verwaltung sofort den tatsächlichen Zählerstand überprüfen. „Damit hat sich die Qualität unseres Datenmanagements deutlich verbessert“, sagt Stefanski. „Die Dokumentation der Zählerstände ist für uns mit der neuen Lösung wesentlich einfacher und transparenter geworden.“

Um dies in der Praxis erfolgreich umsetzen zu können, hat AISCI hierfür eigens eine Erfassungsbox mit integrierter Scanner-/Kameraeinheit entwickelt. In dieser herrschen definierte Lichtverhältnisse für optimales Scannen und Fotografieren. Die Steuerung erfolgt über einen robusten Touch-PC mit zusätzlichem Funk-Handscanner für Barcodes.

Erfassung der Zählerstände in speziell entwickelter Erfassungsbox
Die Erfassung der Zählerstände läuft dabei folgendermaßen ab: Die Zähler werden in Transportboxen (Metallkörben) zusammengefasst angeliefert. Zunächst wird die Korbnummer mit dem Funk-Barcodescanner Datalogic PowerScan M8300 oder über die Bildschirmtastatur des Touch-PC von ads-tec erfasst.
Danach schiebt der Mitarbeiter eine Wasserzähler in die Erfassungsbox einen an fünf Seiten geschlossener Kasten mit an der Decke montierter Spezialkamera für Codes und Grafiken. Dabei richtet er den Zähler anhand des Vorschaubildes auf dem PC-Monitor aus. Der Erfassungsvorgang wird durch das Betätigen eines externen Pilzschalters gestartet. „Dabei wird der Zähler als Bild erfasst, gleichzeitig wird der auf dem Zähler angebrachte Barcode ausgelesen. Der Benutzer erhält eine Bild- und Datenvorschau auf dem Bildschirm“, erläutert AISCI-Projektleiter Sebastian Weides. „Hier besteht nun die Möglichkeit, über die Bildschirmtastatur Daten wie etwa eine nichtlesbare Zählernummer zu ergänzen oder eine Bemerkung auszuwählen.“ Durch eine nochmalige Betätigung des Pilzschalters wird das Foto dann gespeichert und die erfassten Daten werden in einer Textdatei abgelegt. Nun kann ein neuer Zähler eingelegt und erfasst werden. Jedem neuen Datensatz wird hierbei die zuletzt gescannte Korbnummer automatisch zugeordnet.
„Die Lösung ist autark angelegt, um für Gelsenwasser eine möglich hohe Flexibilität zu gewährleisten“, erklärt Weides. „Das System würde auch ohne Verbindung zum ERP-System funktionieren. Es lässt sich aber auch mittels WLAN oder Ethernet in übergeordnete IT-Systeme integrieren.“

Barcodelesung und Bildverarbeitung in einem geschlossenen System
Die konkrete Geräteauswahl ist über AISCI erfolgt – unter Berücksichtigung der Wünsche des Kunden. „Bei Gelsenwasser setzen wir zur Gebindeerfassung einen PowerScan M8300 von Datalogic ein, einen drahtlosen Laser-Handscanner für raue Umgebungen.“, erklärt AISCI-Projektleiter Weides. „Innerhalb der eigentlichen „Erfassungsbox“ ist ein 2D-Scanner vom Typ Cognex DataMan 300 verbaut.“ Der Scanner zeichnet sich durch hervorragende Leseleistung auch bei den anspruchsvollsten 1D- und 2D-Codes unabhängig von Druckmethode oder Oberfläche aus. Sowohl die integrierte und steuerbare Beleuchtung, als auch eine Flüssiglinse mit veränderbarem Fokus ermöglichen die optimale Einstellung von Arbeitsabstand, Schärfentiefe und Sichtfeld. Eine intelligente Einstellfunktion legt automatisch die optimalen Parameter für die integrierte Beleuchtung, Autofokus und Bildsensoreigenschaften fest. Die Flüssiglinse kann auch über die Software oder serielle Befehle eingestellt und innerhalb von Millisekunden ohne Beteiligung beweglicher Teile neu fokussiert werden.
Dieses Kamerasystem versetzt Gelsenwasser auch in die Lage, die Zähler zu fotografieren und damit einen exakten Nachweis über die jeweiligen Zählerstände führen zu können. „Diese Kombination aus Barcode-Scan und Foto an der Lesebox in Verbindung mit einem drahtlosen Barcodescanner ist für unsere Anforderungen geradezu ideal“, so Gelsenwasser-Projektleiter Stefanski. Die einfache Bedienung und die Erfassung verschiedener Objekteigenschaften mit nur einem Knopfdruck sowie die autarke Funktionalität in rauer Umgebung seien hierfür die zentralen Punkte.

Autor: Thomas Wöhrle, Fachjournalist, Karlsruhe

Über Gelsenwasser:
Die Gelsenwasser AG mit Sitz in Gelsenkirchen ist eines der größten Trinkwasserversorgungsunternehmen Deutschlands. Jährlich liefert Gelsenwasser rund 230 Millionen Kubikmeter Wasser an Haushalte, Versorgungsunternehmen und Industrie. So werden insgesamt etwa 2,7 Millionen Bürger mit Trinkwasser versorgt.
Seit über 120 Jahren arbeitet Gelsenwasser in der Wasserwirtschaft mit Kommunen zusammen. Entsprechend verfügt das Unternehmen über umfangreiche Erfahrungen mit kommunalen Partnerschaften und hält ein breites, bedarfsorientiertes Angebot an Dienstleistungen und Kooperationsformen bereit. Aus dem ehemals regionalen Wasserversorger ist inzwischen ein international operierender Dienstleister für Wasser, Abwasser und Energie geworden, der heute mit einer Vielzahl von Niederlassungen und Beteiligungen in weiten Teilen Deutschlands sowie benachbarten europäischen Ländern aktiv ist.

1995 am heutigen Standort Bad Salzuflen gegründet, hat sich die AISCI Ident GmbH zu einem der führenden Systemhäuser für Auto-ID-Systeme in Deutschland entwickelt. Neben dem Vertrieb von Systemen zur Erzeugung und Erfassung von Barcodes bietet das Unternehmen umfangreiche Beratungs- und Serviceleistungen rund um Barcode-Hard- und -Software. Als Systemhaus realisiert AISCI darüber hinaus auch komplexe Auto-ID-Projekte in den Bereichen Produktion, Handel, Logistik und angrenzenden Industriezweigen. Zu den Kunden zählen unter anderem Arvato, Jomo GV-Partner, Klöckner Stahl, Meyer Werft, Mr. Wash, Norddeutsche Landesbank und Tchibo.

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