97 Prozent der Kunden „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“

Schornsteinfegerhandwerk unter neuen Bedingungen – was hat sich in den ersten 100 Tagen geändert?

Ob das Ende des so genannten Schornsteinfegermonopols zum Jahreswechsel 2012/2013 den Anfang eines grundlegenden Wandels dieses Handwerks bedeutete, lässt sich nach gut drei Monaten natürlich noch nicht zuverlässig sagen. Die bisherigen Erkenntnisse deuten allerdings nicht darauf hin, meinten Landesinnungsmeister Heiko Kirmis und Pressesprecher Henry Laubenstein, beide Bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger in Berlin, anlässlich eines Pressegesprächs nach 100 Tagen unter veränderten Bedingungen.

„Wie hat sich das Marktverhalten verändert?“, stellte Heiko Kirmis eine der entscheidenden Fragen gleich selbst. „Die Absicht des Gesetzgebers wurde fristgerecht umgesetzt, und es gibt auch Kunden, die von den neuen Möglichkeiten Gebrauch machen“, so der Berliner Landesinnungsmeister. „Es ist zweifellos gut, dass man sich für die Kehr- und Messarbeiten einen Schornsteinfeger aussuchen kann, entscheidend ist eben, dass er qualifiziert ist.“ Kunden, die sich für die praktischen Arbeiten tatsächlich von ihrem früheren Bezirksschornsteinfegermeister verabschiedet haben, sind in der Praxis bisher allerdings die Ausnahme.

Umfrage bestätigt beachtliche Kundenzufriedenheit

Eine im Rahmen der Qualitätssicherung von zertifizierten Innungsfachbetrieben durchgeführte groß angelegte Umfrage, die Zahlen aus 2011 (ca. 50%), 2012 (ca. 35%) und 2013 (ca. 15%) umfasst, brachte beeindruckende Ergebnisse bezüglich der Kundenzufriedenheit.

Einen konkreten Nutzen der Überprüfung ihrer Heizungsanlage durch ihren Schornsteinfeger bezüglich des Klimaschutzes, der Energieeinsparung und der Betriebssicherheit sahen fast 98 Prozent von 1.855 Teilnehmern. Neutral beraten fühlen sich rund 99 Prozent; weniger als 0,5 Prozent meinten, die Beratung habe nichts gebracht. „Mit der Terminvereinbarung, der Freundlichkeit, der Sauberkeit und der Erreichbarkeit sind mehr als 97 Prozent zufrieden“, sagt Heiko Kirmis. „Die Zustimmung scheint sogar noch zuzunehmen, denn nach den aktuellen Zahlen aus 2013 empfehlen nun sogar über 98 Prozent ihren Schornsteinfeger weiter.“

Keine relevanten Änderungen im Kundenverhalten

Dass man sich durch eine solche Zustimmung nicht dazu verführen lassen darf, sich zurückzulehnen und zu beobachten, wie schwer sich zum Beispiel „nicht bevollmächtigte Kollegen“ tun, ist den Vertretern der Berliner Innung vollkommen klar. Denn abgesehen von den „hoheitlichen Aufgaben“ wie dem Erlass des Feuerstättenbescheids, die ja auch nach dem neuen Schornsteinfeger-Handwerksgesetzes (SchfHwG) nur vom amtlich bestellten „Bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger“ ausgeführt werden dürfen, können Schornsteinfeger ohne Bezirk mit der Umsetzung sämtlicher vom „Bevollmächtigten“ im Feuerstättenbescheid vorgegebenen Maßnahmen beauftragt werden. „Dass dies bisher so gut wie gar nicht geschieht, bestätigt die Ergebnisse unserer Umfrage nachdrücklich“, sagt Pressesprecher Henry Laubenstein. Es habe zwar – ganz im Sinne ihrer Statuten bzw. der gesetzlichen Vorgaben – Ausschreibungen von Wohnungsbaugesellschaften und öffentlichen Unternehmen gegeben. Zu Abschlüssen mit innungsfernen Anbietern in einer nennenswerten Größenordnung sei es aber bisher nicht gekommen. „Wir wissen zum Beispiel von einem großen Entsorgungsunternehmen, dass man dort mit erheblichem Aufwand der Ausschreibungspflicht nachgekommen ist, aber kaum Angebote erhalten hat“, so Henry Laubenstein. „Es war wohl keines darunter, das mit dem des Bevollmächtigten Bezirksschornsteinfegers konkurrieren konnte.“

Offensichtlich sind die Chancen der Schornsteinfeger ohne Bezirk, die den etablierten Kollegen das Revier streitig machen wollen, bescheiden. „Wir sehen allerdings mit Sorge auf die Kehrbezirke, deren frühere Bezirksschornsteinfegermeister aus Altergründen aufgegeben haben“, sagt Heiko Kirmis. „Wo es den Behörden nicht gelingt, umgehend einen neuen Bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger zu bestellen, wird die Innung regelrecht mit Anfragen verunsicherter Kunden überschwemmt.“ In besonderen Fällen könne es sinnvoll sein, die Bezirke ohne ausreichende potenzielle Kundenanzahl einfach auf die Nachbarbezirke zu verteilen. Kunden, die laut Feuerstättenbescheid Kehr- und Messarbeiten zu bestimmten Terminen ausführen lassen müssen, bitten die Innung um Rat und Hilfe. Auch wenn sich das zunächst nach zusätzlichen Aufträgen und Umsätzen für die Innungsbetriebe anhört, kommt es in erster Linie zu organisatorischen Herausforderungen. „Man darf nicht vergessen, dass wir größtenteils Ein- bis Zwei-Mann-Betriebe haben und unsere Kapazitäten endlich sind; wir freuen uns überhaupt nicht über unbesetzte Bezirke, deren Kunden wir mitversorgen müssen“, so Kirmis.

Kaum Versuche, die sicherheitsrelevanten Arbeiten zu umgehen

Auffällig ist, so die Innung, dass die Zahl von Trickbetrügern, die sich als Schornsteinfeger ausgeben zunimmt. Kein typisches Berliner Phänomen – offenbar versuchen Einbrecher in allen Bundesländern von verunsicherten Kunden zu profitieren, die sich nicht wundern, wenn sich fremde Schornsteinfeger um Aufträge bewerben. Die Berliner Innung arbeitet eng mit der Polizei zusammen, um solche Fälle zu verhindern bzw. aufzuklären.

Sehr erfreulich finden Kirmis und Laubenstein, dass es bisher kaum Hinweise darauf gibt, dass versucht wird, die Vorgaben der amtlichen Feuerstättenbescheide zu umgehen. Und das scheint – da über 90 Prozent der befragten Kunden der Meinung sind, die Arbeit ihres Schornsteinfegers trage zur Sicherheit ihres Hauses bzw. ihrer Wohnung bei – mehr mit Einsicht zu tun zu haben, als mit der Angst vor den (seitens der Aufsichtsbehörden) angedrohten Sanktionen.

Die Schornsteinfeger-Innung in Berlin ist die Fachorganisation für das Schornsteinfeger-Handwerk in Berlin. Wir sind eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und haben insbesondere die Aufgabe, die gemeinsamen gewerblichen Interessen unserer Mitglieder zu fördern. Dazu gehört die Vertretung der berufspolitischen Interessen ebenso wie z.B. Angelegenheiten der Aus- und Weiterbildung. Im Rahmen unseres Aufgabengebiets sind wir Ansprechpartner staatlicher Stellen und Behörden sowie sonstiger handwerklicher Organisationen.
Ansprechpartner sind wir v.a. aber für unsere Mitgliedsbetriebe, denen wir zahlreiche Leistungen kostenfrei oder deutlich kostenreduziert zur Verfügung stellen; über unsere Partner bieten wir Sonderkonditionen z.B. beim Waren- und Materialeinkauf, beim Autokauf oder im Mobilfunkbereich. Im Versicherungswesen bieten wir maßgeschneiderte Verträge zu Mitgliedskonditionen.
Mitglied der Innung kann jeder Schornsteinfegermeister werden, der mit dem Schornsteinfegerhandwerk in die Handwerksrolle bei der Handwerkskammer Berlin eingetragen ist. Gerne informieren wir Sie über unsere Leistungen und die Konditionen einer Mitgliedschaft.

Kontakt
Landesinnungsverband des Schornsteinfegerhandwerks Berlin
Heiko Kirmis
Westfälische Straße 87
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