EU verbietet stromfressende Staubsauger – sparen wir uns krank?

2008 war es die Glühbirne: Dank Beschluss der EU musste sie dem kalten Licht der sogenannten „Energiesparleuchten“ weichen. Jetzt sollen energiehungrige Haushaltsgeräte verboten werden – zunächst geht es um Staubsauger. Doch es geht um mehr!

EU verbietet stromfressende Staubsauger -  sparen wir uns krank?

Grundlage der EU

Diese EU-Verordnung soll dazu beitragen, dass die EU bis 2020 ihre selbst gesetzten Klimaschutzziele erreichen kann. Sicherlich ist es richtig und im Sinne des Verbrauchers, dass der Energieverbrauch minimiert wird. Dazu ist ebenfalls wichtig, dass dem Verbraucher schon vor Kauf eines Gerätes die Energieeffizienz aufgezeigt wird. Doch das kann nicht alles sein!

Was bringt uns der EU-Beschluss?

Ab September 2014 dürfen innerhalb der EU nur noch Staubsauger verkauft werden, die weniger als 1600 W Leistung erbringen. 2017 folgt eine weitere Drosselung auf 900 W.
Ausgehend davon, dass durchschnittlich alle 3 Tage jeweils ca. 10 Minuten Staub gesaugt wird ergeben sich durch die Reduzierung von 1.600 W auf 900 W Einsparungen in Höhe von etwa 14 kWh oder 3,92 EUR pro Jahr! – Zahlen wir für eventuell dadurch entstehende Krankenbehandlungen ein Vielfaches?

Das eigentliche Problem ist der Feinstaub!

Viele Staubsauger sind reine Staubschleudern: Grobstaub verbleibt im Filter und die feineren Stäube kommen beim Luftauslass wieder raus. Sie stinken oft erbärmlich! Doch gerade diese Feinstäube bereiten unserer Gesundheit größte Probleme. Die relativ groben Partikel werden in der Regel aus den oberen Atemwegen wieder abgehustet. Die sehr feinen Partikel der Feinstäube hingegen gelangen bis in die Lungenbläschen und darüber hinaus zum Teil auch bis in die Venen: Bereits 2008 hat Prof. Dr. med. Hans-Henning Eckstein als Vorstand der Gefäßchirurgie am Klinikum Rechts der Isar der TU-München nachgewiesen, dass Feinstäube nicht nur Atemwege und Lunge schädigen, sondern darüber hinaus auch das Blut dickflüssiger machen und Thrombosen verursachen können. Mögliche Folgen sind Lungenembolien, an denen jeder zehnte Betroffene stirbt.

Was ist zu tun?

Dipl.-Ing. Jürgen Harder von der Akademie Bauen – Wohnen – Gesundheit: In diesem Fall darf man nicht den Energieverbrauch losgelöst vom Ziel des Staubsaugens betrachten: Wir brauchen möglichst staubarme gesunde Wohn- und Arbeitsräume, denn die sind Grundlage für ein gesundes Leben. Deshalb sollte man generell nur Energie oder Kapital in Dinge investieren, die unsere Ziele nachhaltig unterstützen: In diesem Falle in einen Staubsauger mit einer hohen Saugleistung und einer geringen Staubemission. Verzichten wir auch nur auf eine dieser beiden Anforderungen an das Gerät, dann können wir uns sogar den Kauf eines Staubsaugers sparen!

Achtsam sein – Ursache und Wirkung erkennen

Es ist ratsam, alles was uns persönlich betrifft – uns selbst, unsere Umwelt und unser Umfeld – von verschiedenen Seiten zu betrachten um Ursache und Wirkung zu erkennen. Nur dann sind wir in der Lage, die für uns richtige Entscheidung zu treffen.
Im vorliegenden Fall wären durch Feinstaub verursachte Krankheiten die Wirkung – die Ursache eine ungenügende Saugleistung des Staubsaugers.
Dieses zu erkennen ist oftmals nicht ganz einfach. In unseren Ausbildungen und Seminaren werden alle Einflussfaktoren, die unsere Gesundheit beeinträchtigen, gerade in Hinblick auf diesen Aspekt eingehend betrachtet, so Dipl.-Ing. Jürgen Harder, Leiter der Akademie Bauen – Wohnen – Gesundheit.

Fazit: Statt am falschen Ende zu sparen ist es ratsam, in die richtigen Bereiche zu investieren – und das ist unsere Gesundheit.

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Die Akademie Bauen – Wohnen – Gesundheit befasst sich mit den Wechselwirkungen zwischen Bauwerk und Nutzern und deren Umfeld/Umwelt. Baubiologische Beratungen, Schlaf- und Arbeitsplatzanalysen nach dem aktuellen Standard der baubiologischen Messtechnik SBM 2008 sind eine kleine Auswahl der angebotenen Dienstleistungen. In der Ausbildung zum Integralen Baubiologen sowie in Seminaren, Workshops und Vorträgen geben die Fachreferenten dieses wertvolle Wissen um die Wechselwirkungen weiter. Themen sind alle im häuslichen und beruflichen Umfeld auf die Menschen einwirkenden Faktoren wie Wohngifte, Schadstoffe und Feinstäube, Schimmelpilze, Bakterien und Allergene. Das Angebot richtet sich an alle, die sich mit gesundem Bauen, Wohnen, Leben und Arbeiten befassen.

Kontakt:
Akademie Bauen – Wohnen – Gesundheit
Jürgen Harder
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