Heinz Sielmann Stiftung: Wenn es nicht mehr summt und brummt

Das Wildbienensterben in Deutschland geht ungebremst weiter. Die Heinz Sielmann Stiftung zeigt mögliche Ursachen auf und plädiert für einen bewussteren Umgang mit der Natur, bevor es zu spät ist.

Heinz Sielmann Stiftung: Wenn es nicht mehr summt und brummt

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Seit einigen Jahren verzeichnen Experten einen dramatischen Rückgang von Insekten in Deutschland. Besonders betroffen – die Wildbienen. „Es ist eine Kombination von vielen Faktoren, die zu einem Verlust von bis zu 80% der Biomasse an Insekten geführt hat“, sagt Dr. Hannes Petrischak, Biologe, zuständig für den Geschäftsbereich Naturschutz in der Heinz Sielmann Stiftung. Unter den Insekten gelten Wildbienen als die wichtigsten Pflanzenbestäuber. Rund zwei Drittel der gesamten Bestäubungsleistung gehen allein auf ihr Konto. Doch die Wildbienen sind bedroht wie nie. Von den in der Roten Liste erfassten Wildbienenarten gelten inzwischen über die Hälfte in ihrem Bestand als gefährdet. Allein in Deutschland gibt es rund 561 verschiedene Wildbienen-Arten, die in Gestalt und Aussehen extrem unterschiedlich sind.

+++ Verlust natürlicher Lebensräume und Einsatz von Insektiziden +++

Als Hauptgrund für den Schwund der wertvollen Bestäuber steht der Einsatz von Insektiziden in der Landwirtschaft in Verdacht. Aus der Sicht von Wissenschaftlern tragen vor allem Neonicotinoid- Insektizide wie Clothianidin, Minidacloprid und Thiamethoxam maßgeblich zum Aussterben der Bestäuber bei. Hinzu kommt die Vernichtung der natürlichen Lebensräume. Betroffen sind vor allem die Niststätten der Wildbienen: Etliche -meist seltene- Wildbienenarten wie beispielsweise die Mohnmauerbiene, die Schwarze Mörtelbiene und die Glockenblumenschmalbiene sind unter anderem auf ausgedehnte Flugsandfelder, offene Lehm-, Sand- und Kiesgruben, blütenreiche Wiesen oder auf Totholz angewiesen. Denn anders als Honigbienen leben Wildbienen weitgehend solitär, also nicht in Völkern. Außerdem sind sie sehr friedlich und stechen so gut wie nie.

Zusätzlicher Lebensraum geht durch die Intensivierung der Landnutzung, durch die zunehmende Bebauung und die damit einhergehende Flächenversiegelung verloren.

Die Folgen des Insektensterbens gehen weit über die viel zitierte „Bestäubungskrise“ hinaus. An den Vögeln lassen sich die Auswirkungen des Insektenschwunds besonders deutlich erkennen. Feldlerchen, Goldammern, Mauersegler oder Schwalben seien inzwischen vielerorts praktisch verschwunden, so Biologe Petrischak. Sterben die Fluginsekten aus, droht unsere gesamte Nahrungskette zu kippen. Blumen und Bäumen fehlen die natürlichen Bestäuber, den Vögeln fehlt die Nahrungsgrundlage.

+++ Private Gärten können als Refugium dienen +++

Doch es gibt Auswege: Würden alle Gärten in Mitteleuropa zusammen erfasst, ergäbe sich daraus rund die dreifache Fläche aller Naturschutzgebiete. Die Heinz Sielmann Stiftung plädiert deshalb für einen bewussteren Umgang mit der Natur auch innerhalb unserer Gärten. Naturnahe Gärten, die ohne den Einsatz von künstlichen Düngemitteln, Herbiziden und Pestiziden auskommen, wären wünschenswert. Dazu der verstärkte Anbau von pollenliefernden Blumen und Wildpflanzen. Auch Nisthilfen für Insekten, wie beispielsweise durch den Bau von Trockenmauern würden einen wertvollen Beitrag zur Ökologischen Vielfalt leisten. „Dies wäre ein erster Ansatz, um dem bedrohlichen Insektensterben endlich Einhalt zu gebieten“ sagt Michael Beier, Vorstand der Heinz Sielmann Stiftung. Auch die Agrarwirtschaft ist zum Umdenken eingeladen. Denn in einer vielgestaltigen, extensiven Landwirtschaft leben auch viele Wildbienen und dies wirke sich positiv auf die gesamten Erträge aus.

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Über die Heinz Sielmann Stiftung

Die Heinz Sielmann Stiftung wurde 1994 von Prof. Heinz Sielmann und seiner Frau Inge Sielmann als öffentliche Stiftung bürgerlichen Rechts gegründet. Unter dem Leitsatz „Vielfalt ist unsere Natur“ verfolgt sie vier Ziele:

1. Menschen, vor allem Kinder und Jugendliche, durch persönliches Erleben an einen positiven Umgang mit der Natur heranführen.

2. Letzte Refugien für seltene Tier- und Pflanzenarten erhalten.

3. Die Öffentlichkeit für die Natur und deren Schutz sensibilisieren.

4. Das Heinz Sielmann-Archiv des Naturfilms wahren.

2016 hat die Heinz Sielmann Stiftung als erste private Stiftung einen Nachhaltigkeits-Report nach GRI G4 Standard veröffentlicht. Die Stiftung verwendet jährlich rund 8 Mio. EUR für Natur- und Artenschutzprojekte, für Aufklärung und Umweltbildung sowie für die Information der Öffentlichkeit.

Weitere Informationen: https://nachhaltigkeit.sielmann-stiftung.de

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