Strengere Kriterien für nachhaltiges Palmöl

RSPO NEXT ist wichtiger Meilenstein

Strengere Kriterien für nachhaltiges Palmöl

Foto: Fotolia / paulmz

sup.- Die weltweite Versorgung der Menschen mit Pflanzenölen ist ohne die Früchte von Ölpalmen nicht denkbar. Bezogen auf ihre Ertragskraft sind Palmen allen anderen fettliefernden Pflanzen haushoch überlegen. Aber die Schattenseiten von Palmöl sind erheblich: Die Ressourcen-Effizienz rechtfertigt weder Brandrodungen, Verlust von Regenwald noch Verletzung von Menschenrechten. Um eine sozialere und umweltverträglichere Palmöl-Produktion zu fördern, wurde deshalb im Jahr 2004 die Multi-Stakeholder Plattform „Runder Tisch für nachhaltiges Palmöl“ (RSPO) gegründet. Ihr gehören heute rund 1.600 Mitglieder aus den Bereichen Palmöl-Erzeuger, Händler, Hersteller von Konsumgütern sowie Nichtregierungsorganisationen an. Die Mindest-Standards und Prinzipien, die der RSPO festgelegt hat, gehen aber vielen nicht weit genug. Um die Umsetzung strengerer Kriterien zu forcieren, wurde 2013 innerhalb des RSPO die Palmöl Innovationsgruppe (Palm Oil Innovation Group, POIG) ins Leben gerufen. Zu ihren Mitgliedern zählen Palmölproduzenten sowie Nichtregierungsorganisationen und offizielle Unterstützer wie Arla, Boulder Brands, Ferrero, Edeka, die REWE-Gruppe und Tesco.

Die Intentionen von POIG hat der RSPO im Februar 2016 mit der freiwilligen Initiative „RSPO NEXT“ in weiten Bereichen aufgegriffen. Die RSPO NEXT-Zertifizierung umfasst zusätzliche und freiwillige Kriterien in das Zertifizierungssystem des RSPO, deren Einhaltung von unabhängigen Prüfinstituten kontrolliert wird. Dazu gehört u. a. eine Anti-Entwaldungs-Richtlinie, derzufolge Palmölplantagen nur in Gebieten angelegt werden dürfen, in denen Vegetation und Boden wenig Kohlenstoff enthalten. Ein Anbau auf Torfland wird entsprechend ebenfalls untersagt. Verbindlich sind zudem die Achtung der Rechte von Kleinbauern und Arbeitern sowie die Entwicklung von Förderprogrammen, um sie dabei zu unterstützen, nachhaltig zu wirtschaften und unternehmerische Kompetenz zu gewinnen. Wichtige Anliegen von RSPO NEXT sind außerdem eine erhöhte Transparenz und verbesserte Nachverfolgbarkeit.

Palmöl-Käufer, die RSPO NEXT unterstützen wollen, können dies durch den Erwerb von RSPO NEXT-Credits tun. Solche Credits erhalten aber nur Unternehmen, die bereits über andere Lieferkettensysteme 100 Prozent zertifiziertes nachhaltiges Palmöl beziehen. „RSPO NEXT ist ein wichtiger Meilenstein und kann sich zu einer neuen branchenweiten Richtgröße auch für andere entwickeln, die hart daran arbeiten, unser Ziel von zu 100 Prozent als nachhaltig zertifiziertem Palmöl zu erreichen“, hofft Datuk Darrel Webber, CEO des RSPO.

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Redaktion Ilona Kruchen

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