Strompreis-Rallye in Europa: Deutschland im Spitzenfeld

– Preisanstieg von 25 Prozent in der EU zwischen 2007 und 2012
– Mehrkosten von 200 Euro für typischen deutschen Haushalt – Zypern mit 468 Euro an der Spitze
– Liberalisierung, Energiewende, Kraftwerksexplosion: Gründe für Preisentwicklungen sehr unterschiedlich

Strompreis-Rallye in Europa: Deutschland im Spitzenfeld

Berlin, 28. August 2013 – Stetig steigende Stromkosten im Jahrestakt sind nicht nur für Verbraucher in Deutschland ein leidiges Thema. Auch bei vielen europäischen Nachbarn ist der Strom in den vergangenen fünf Jahren erheblich teurer geworden. Insgesamt haben die Strompreise zwischen 2007 und 2012 EU-weit um rund 25 Prozent zugelegt. Zu diesem Ergebnis kommt das Berliner Vergleichsportal Toptarif.de im Rahmen einer umfangreichen Auswertung von Energiepreisdaten der europäischen Statistikbehörde Eurostat.*

„Mussten Privatverbraucher in der EU Ende 2007 durchschnittlich 15,64 Cent (brutto) für eine Kilowattstunde Strom bezahlen, so waren vergangenen Jahr bereits 19,66 Cent fällig“, erklärt Daniel Dodt, Energieexperte bei Toptarif.de. Hochgerechnet auf den Jahresverbrauch eines dreiköpfigen Musterhaushalts von 3.500 kWh hat sich der Strombezug demnach im Schnitt um 141 Euro verteuert.

Preisanstieg in Zypern und Spanien besonders stark – geringeres Preisniveau in Italien

Am stärksten betroffen von den Strompreiserhöhungen der letzten Jahre sind Verbraucher in Zypern. Hier stiegen die Kosten für einen dreiköpfigen Musterhaushalt im Beobachtungszeitraum um stolze 468 Euro. Auch Haushalte in Spanien (+306 Euro), Malta (+274 Euro) und Lettland (+222 Euro) müssen derzeit für ihre Rechnungen deutlich tiefer in die Tasche greifen. In Deutschland, wo im letzten Jahr rund 200 Euro mehr für 3.500 kWh Strom zu zahlen waren als Ende 2007, entspricht der Anstieg in etwa der der dänischen Preisentwicklung. Beide Länder teilen sich im EU-Vergleich den fünften Platz.

Grafik: Europakarte – Anstieg der Strompreise in der EU (2007 bis 2012)

In den vorliegenden Zahlen sind allerdings die flächendeckenden Preiserhöhungen in Deutschland von zwölf Prozent Anfang 2013 noch nicht berücksichtigt. Dies liegt daran, dass Eurostat für das aktuelle Jahr bislang erst wenige vergleichbare Werte veröffentlicht hat.
Wesentlich moderater fallen die Erhöhungen der jüngeren Vergangenheit in Deutschlands Nachbarländern Polen, Österreich, Frankreich, Niederlande und Luxemburg aus. Dort bewegt sich der errechnete Preisanstieg in einem Bereich von 21 Euro (Luxemburg) bis maximal 100 Euro (Polen). In Italien hingegen sind die Stromkosten im Beobachtungszeitraum sogar leicht um 28 Euro gefallen. Allerdings ist auch hier seit Anfang 2011 wieder ein stetiger Aufwärtstrend zu verzeichnen.

Preisentwicklung: Nationale Besonderheiten spielen eine große Rolle

„Die jüngere Entwicklung der europäischen Strompreise kann weder einheitlich noch pauschal über Schlagwörter wie „Energiewende“ oder „Beschaffungskosten“ erklärt werden“, hebt Dodt hervor. „Vielmehr gibt es zahlreiche nationale Besonderheiten, die zu den großen Unterschieden zwischen einzelnen Ländern führen.“ In Deutschland beispielsweise waren steigende Beschaffungskosten bis 2009 der Hauptgrund für Preiserhöhungen. Seit 2010 hat hingegen der Staatsanteil am Strompreis erheblich zugelegt.** Grund für den wachsenden Anteil des Staates sind immer neue und höhere Umlagen, die von den Verbrauchern im Rahmen der Energiewende zu zahlen sind sowie steigende Steuern.

In Spanien müssen Staat und Energiebranche ein zweistelliges Milliardenloch schließen, da die Versorger ihren Strom auf Grund politisch festgelegter Preisobergrenzen lange Zeit nicht kostendeckend verkaufen konnten.*** Auf Zypern wiederum lassen sich besonders starke Preissprünge seit Mitte 2011, nach der Zerstörung des größten Elektrizitätswerks der Insel, feststellen. Hintergrund: Das Kraftwerk Vassiliko, welches rund 60 Prozent des nationalen Strombedarfs deckte, wurde infolge eines Explosionsunfalls auf einem benachbarten Munitionsdepot am 11. Juli 2011 schwer beschädigt.****

Mit Blick auf die besondere Entwicklung in Italien weist Giuliano Messina, Energieexperte beim italienischen Vergleichsportal SOStariffe.it, auf die entscheidende Rolle der Strommarktliberalisierung im Juli 2007 hin, in deren Folge die Preise bis Ende 2010 stark gesunken sind. Insgesamt habe der italienische Strommarkt seit der Liberalisierung einige Schwankungsperioden durchlaufen, die sich neben dem verschärften Wettbewerb vor allem auf die Entwicklung der Import- und Beschaffungskosten von Erdgas und Rohöl zurückführen lassen.

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* Quelle: Eurostat. Abruf der entsprechenden Energiedaten am 23. August 2013. Beobachtungszeitraum: 2. Halbjahr 2007 bis 2. Halbjahr 2012. Bruttopreise inklusive aller Steuern. Strompreisentwicklung in den Nicht-Euro-Ländern auf Basis der jeweiligen Landeswährung. Umrechnung der ermittelten Differenzen in Euro auf Basis des jeweils gültigen Wechselkurses vom 31.12.2012.
** Quelle: BDEW-Strompreisanalyse 2013: Hälfte des Strompreises sind Steuern und Abgaben. Pressemitteilung vom 13. März 2013.
*** Siehe auch weiterführende Artikel auf handelsblatt.com vom 06.07.2009 und faz.net vom 16.09.2012.
****Siehe auch weiterführende Artikel auf faz.net vom 13.07.2011 und rp-online.de vom 04.04.2012

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