Umwelt-Bilanz von Pflanzenölen

Wichtiges Kriterium ist die Ressourceneffizienz

Umwelt-Bilanz von Pflanzenölen

Grafik: Supress

sup.- Ein wichtiges Kriterium zur Beurteilung der Umwelt-Bilanz von landwirtschaftlichen Rohstoffen ist ohne Zweifel die Ressourceneffizienz. Und in dieser Hinsicht schneidet das viel kritisierte Palmöl im Vergleich zu anderen fettliefernden Pflanzen sehr gut ab. Ölpalmen sind äußerst ertragreich und schonen somit die wertvolle Ressource „Bodenfläche“, was angesichts der stetig wachsenden Weltbevölkerung immer essenzieller wird. Der Ertrag an Rohöl beträgt bei Palmen pro Hektar rund 3,62 Tonnen, bei nachhaltig bewirtschafteten Plantagen sogar bis zu acht Tonnen. Die Ausbeute je Hektar liegt hingegen bei Sojabohnen nur bei ca. 0,3 Tonnen und bei Raps wenig höher bei 0,79 Tonnen.

Auch in punkto durchschnittlich benötigtem Einsatz von Dünger sowie Pestiziden für den Anbau sind Ölpalmen vergleichsweise eindeutig ressourcenschonend. Während für die Gewinnung einer Tonne Palmöl ca. 47 kg Dünger und 2 kg Pestizide zum Einsatz kommen, liegen die Vergleichswerte für eine Tonne Sojaöl bei 315 bzw. 29 kg und bei Rapsöl bei 99 bzw. 11 kg. Vorzüge zeigt Palmöl ebenfalls im Hinblick auf den Energie-Aufwand. Der entsprechende Input beträgt pro Tonne bei Palmöl 0,5, bei Sojaöl 2,9 und bei Rapsöl 0,7 Gigajoules.

Die hohe Ressourceneffizienz von Palmöl darf jedoch natürlich nicht den Blick auf die enormen ökologischen und sozialen Auswirkungen verstellen, die durch den gravierend expandierenden Anbau von Plantagen, vor allem in Indonesien und Malaysia, in der Vergangenheit entstanden sind. Diese erheblichen Probleme haben bereits 2004 zur Gründung des „Runden Tisch für Nachhaltiges Palmöl“ (RSPO) geführt, dem mittlerweile rund 1.600 Mitglieder z. B. aus den Bereichen Palmöl-Erzeuger, Händler, Hersteller von Konsumgütern sowie Nichtregierungsorganisationen angehören. Die Mindest-Standards und Prinzipien des RSPO, um eine sozialere und ökologischere Palmölproduktion voranzutreiben, gehen jedoch nicht nur vielen Umweltschützern nicht weit genug. Deshalb ist 2013 innerhalb des RSPO die Palmöl Innovationsgruppe (Palm Oil Innovation Group, POIG) ins Leben gerufen worden, um strengere Kriterien und Anforderungen zu forcieren. Dazu gehört u. a. die Verpflichtung, dass Plantagen nicht auf Torfböden oder Flächen mit hohem Kohlenstoffgehalt angelegt werden dürfen. Zu den Mitgliedern von POIG gehören das Rainforest Action Network, das Forest Peoples Programme, Greenpeace und der WWF sowie als offizielle Unterstützer z. B. Unternehmen und Händler wie Ferrero, Edeka und die Rewe-Gruppe. Auch Konsumenten können durch ihre Einkaufsentscheidungen die Anstrengungen pro nachhaltig erzeugtem Palmöl unterstützen. Auskunft über das Engagement von Konsumgüter-Herstellern bezüglich ökologisch und sozial verträglichem Palmölanbau sind über die jeweiligen Verbraucher-Hotlines oder -Websites der Unternehmen erfragbar.

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